Wir züchten seltene und gefährdete Haustierrassen, fördern damit die Artenvielfalt und erhalten wichtiges Erbgut alter Landrassen. Daneben halten wir weitere Rassen die nicht unmittelbar vom Aussterben bedroht sind, die aber aus Erwägungen einer optimalen Nutzung der vorhandenen Flächen sowie, und das ist ein sehr wichtiger Punkt, auch aus kulinarischen Erwägungen gehalten werden.
Unsere Tiere fressen nur Gras, Heu und Getreide. Was wir nicht selbst produzieren, wird bei bekannten Landwirten aus der Umgebung zugekauft, die nach vergleichbaren Grundsätzen wirtschaften.
Unsere Tiere leben länger als vergleichbare Verwandte der Intensivrassen und sind fast das ganze Jahr im Freiland. Selbst im Winter kann von den Ställen aus ein Auslauf auf Weidefläche gewährt werden.
Die bisher von uns gehaltenen und gezüchteten Haustierrassen stellen wir in Bildern von unserer Farm vor, auch wenn aktuell nicht alle Rassen gleichzeitig unsere Farm bevölkern. Wer mehr über die Tiere selbst, ihren Gefährdungsgrad und Maßnahmen zur Erhaltung wissen möchte, den verweisen wir auf die Steckbriefe zu den jeweiligen Rassen.
Das Huhn der Könige – die Könige unter den Hühnern, so beschrieb der Gastrosoph Brillat-Savarin das Bresse Huhn.
Mit dem strahlend weißen Gefieder, dem roten Kamm und den blauen Ständern repräsentiert es die Nationalfarben Frankreichs.
Das Bresse-Huhn, in Deutschland wegen der geschützten Herkunftsbezeichnung Bresse Gauloise genannt, ist ein schnellwüchsiges Zweinutzungshuhn mit beachtlicher Legeleistung. Bresse Gauloise sind klassische Freilandhühner und werden auch auf unserer Farm nach den Qualitätsregeln der französischen Bresse-Hühner gehalten und gefüttert. Das Ergebnis ist ein unvergleichlich wohlschmeckendes Huhn für verschiedenste kulinarische Zubereitungen und auch die Eier sind in jeder verarbeiteten Form äußerst schmackhaft.
Das Sundheimer Huhn wurde in Sundheim, Kreis Kehl am Rhein gezüchtet. Ziel war die Erzeugung eines leicht mästbaren, schnell wachsenden Fleischhuhnes. Sundheimer gelten als gute Winterleger, gönnen sich aber, da es ja keine Hochleistungshühner sind, gelegentlich eine Legepause. Das Sundheimer ist auch heute noch ein passables Zweinutzungshuhn, das nicht nur schmackhafte Eier, sondern auch einen guten Braten liefert.
Die Pommernente stammt, wie dem Namen unschwer zu entnehmen ist, aus Pommern. Da dieses Gebiet bis 1815 zu Schweden gehörte, wird die Rasse auch als Schwedenente bezeichnet. Pommernenten gibt es in den Farbschlägen Blau und Schwarz. Ziel der Züchter war es, eine mittelschwere Ente mit guten Wachstumseigenschaften, hoher Legeleistung und hervorragender Fleischqualität zu erhalten. Heute gehört die Pommernente in Deutschland zu einer akut gefährdeten Rasse und wird auf der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen geführt.
Pommernenten sind zuverlässige Naturbrüter, eifrige Futtersucher und leicht aufzuziehen.
Das Fleisch ist ausgesprochen aromatisch und eine Delikatesse.
Die Bayerische Landgans ist eine Weidegans und sollte auch entsprechend gehalten werden. Sie wurde in Franken, der Oberpfalz, Niederbayern und Schwaben gezüchtet und bezeichnet den Oberbegriff der Landgansschläge dieser Regionen. Sie stammt eng von der Graugans ab. Es gibt verschiedene Linien und Farbschläge die aufgrund ihres geringen Bestandes zur Bayerischen Landgans zusammengefasst wurden. Die Fränkische Landgans (Foto) ist der blaue Farbschlag der Bayerischen Landgans. Die Bayerischen Landgänse brüten zuverlässig und eigenständig und führen und beschützen den Nachwuchs.
Das Fleisch ist von sehr guter, feinfaseriger und fettarmer Beschaffenheit.
Die Leinegans ist weiß oder gescheckt. Wie bei einem Großteil der Landrassen typisch, so erhielt auch die Leinegans ihrem Namen durch ihre regionale Verbreitung. Namensgebend war der Flusslauf der Leine, die über 230 km von der Quelle bei Leinefelde (Thüringen) durch Nordhessen nach Norden fließt und nahe Schwarmstedt (Niedersachsen) in die Aller mündet. Die Leinegans ist unter dieser Bezeichnung seit etwa 1850 bekannt. Die Leinegans ist eine Weidegans und zeichnet sich durch Wetterhärte, Widerstandsfähigkeit und vorzügliche Bruteigenschaften aus. Sie wurde für die bäuerliche Gänsehaltung gezüchtet, mit der Veranlagung weite Wege zu gehen, um auch entlegene Restweiden gut nutzen zu können.
Die Leinegans galt als ausgestorben. Sie wurde 1994 mit sechs zuchtfähigen Tieren wieder entdeckt. Den Wiederaufbau des Bestandes übernimmt seitdem der „Herdbuch Leinegans e.V.“.
Als „Heidschnucke der Masuren“ ist die Skudde eine bodenständige Rasse Ostpreußens und des Baltikums. Sie gehört zur Gruppe der kurzschwänzigen, nordischen Heideschafe. Skudden sind „kleinrahmig“ und weiß, schwarzgrau oder goldbraun gefärbt. Die Böcke tragen ein stark gewundenes Schneckengehörn, weibliche Tiere sind hornlos oder bilden nur kurze Hornstummel aus. Bei einer Widerristhöhe von 50-60 cm erreichen weibliche Tiere ein Gewicht von 30-35 kg und Böcke 40-50 kg. Skudden sind sehr widerstandsfähig gegenüber Krankheiten, sehr genügsam und auch bei extremem Klima sehr robust. Sie liefern mageres, wohlschmeckendes Fleisch. Skudden eignen sich zur Beweidung karger Standorte, vornehmlich zur Pflege von Heidegebieten.
Das Ursprungsland des Merinofleischschafes ist Spanien. Ihren Namen erhielten sie vom Berber-Stamm der Ber–Merines, die im 12. Jahrhundert von Nordafrika nach Spanien zogen und die Vorfahren der Merinos – westasiatische Wollschafe – mit sich brachten. Diese spanischen Schafe bildeten die Zuchtgrundlage für das Merinofleischschaf. Erst im 18. Jahrhundert gelangten Merinoschafe zur Verbesserung der Wollleistung auch in andere Länder Europas. So wird das Jahr 1765 als das Gründungsjahr der deutschen Merinozucht angesehen. Das heutige Merinofleischschaf entstand im Wesentlichen aus deutschen Merinos unter Einkreuzung französischer Merino-Kammwollschafe sowie englischer Zweinutzungsrassen. Ab dem zweiten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts war es die bestimmende Schafrasse in den Gebieten östlich der Elbe. Diese Region wurde Anfang der 1940er Jahre als „Merinogebiet“ bezeichnet, da 93 % aller gehaltenen Schafe dieser Rasse angehörten.
Das Merinofleischschaf ist ein mittelgroßes Schaf im Zweinutzungstyp Fleisch-Wolle mit betonter Fleischleistung. Keine andere Rasse vereint so gelungen die Lieferung feinster Wolle mit ausgeprägter Fleischleistung wie das Merinofleischschaf. Bei einer Widerristhöhe von 75 bis 90 cm werden die Altböcke 120 bis 140 kg schwer, die Mutterschafe erreichen bei einer Größe von 70 bis 85 cm ein Gewicht von 70 bis 80 kg.
Es eignet sich besonders für futterwüchsige, trockene Böden in Acker- und Grünlandgebieten, und kann darüber hinaus, dank seiner Konstitution und des ausgeprägten Herdentriebes, in allen heute üblichen Haltungsformen (Hüte- und Koppelschafhaltung) einschließlich Landschaftspflege untergebracht werden. Das Merinofleischschaf ist anpassungsfähig und langlebig.
Das Wiltshire Horn ist eine der ältesten britischen Schafrassen und gehört zu der Gruppe der kurzwolligen Schafe. Sein Haltungsschwerpunkt war die englische Grafschaft Wiltshire im Südwesten Englands. Es geht auf alte Heideschafrassen des südwestlichen Englands zurück.
Das Wiltshire Horn ist ein sehr großrahmiges Schaf. Die Böcke erreichen eine Widerristhöhe von 85 Zentimetern und wiegen zwischen 125 und 130 Kilogramm. Die Weibchen bleiben mit einer Widerristhöhe von 80 Zentimeter etwas kleiner und wiegen zwischen 75 und 80 Kilogramm. Beide Geschlechter tragen Hörner, bei den Böcken entwickeln sich diese häufig zu weit ausladenden Schnecken. Der Körperbau ist kompakt mit einer großen Rumpfbreite. Die Schafe sind weiß mit einer sehr kurzen Wolle, die sehr fein und dicht ist.
Das Wiltshire Horn stößt seine Wolle im Frühjahr ab, also muss diese Schafrasse nicht geschoren werden. Aus diesen Gründen ist es in verschiedene andere Schafrassen eingekreuzt worden und Grundlage der deutschen Nolana-Zucht.
Wiltshire Horns zählen zu den Viehrassen, die gefährdet sind. Die Erhaltungsbemühungen, die zum Erhalt der Rasse beitragen sollen, werden vom Rare Breeds Survival Trust unterstützt.
Die Burenziege, ist eine Fleischziegenrasse, die ihren Ursprung in Südafrika hat. Sie stammt von der Hottentottenziege ab, die wiederum ein Abkömmling der Nubischen Ziege ist. In die Rasse wurden auch Ziegen aus Europa und Indien eingekreuzt. . Seit 1977 gibt es diese Rasse auch in Deutschland.
Die Burenziege ist eine große, kompakte Ziege, die überwiegend weiß ist und einen kräftigen Kopf mit Ramsnase und kinnlangen Hängeohren besitzt. Die Kopffarbe kann zwischen schwarz-braun, rost-braun, caramel, weiß und bunt variieren. Alle möglichen Zeichnungen (z. B.: breite Blessen, kleine Blessen, Sterne, Flecken und Brillen) können auftreten. Die Körpermasse von kastrierten Böcken kann bis zu 140 kg betragen. Die Besonderheit der Burenziege ist ihr schmackhaftes, zartes Fleisch, dem der typische Ziegengeruch fehlt.
Ihre Geländegängigkeit und die Tatsache, dass die kitzführende Geiß nicht gemolken werden muss, prädestiniert sie für den Einsatz in der Landschaftspflege, um die Verbuschung in extensiv genutzten Weidelandschaften in den Griff zu bekommen. Als typischer Laubfresser ist sie in der Lage (zum Teil auf den Hinterbeinen stehend) Sträucher bis in eine Höhe von 1,80 m zu verbeißen.
In Deutschland werden drei Wollschweinrassen gehalten, das Blonde, das Rote und das Schwalbenbäuchige Wollschwein. Auf unserer Farm werden Schwalbenbäuche, gelegentlich auch Rote Wollschweine gehalten.
Die großrahmigen Schweine mit den starken Knochen und Karpfenrücken sind von kräftiger Muskulatur. Die Tiere tragen feste, lockige Borsten mit feiner Unterwolle im Winter und feine, kurze, glatte Borsten im Sommer. Die Ferkel sind gefärbt wie Frischlinge.
Wollschweine sind anspruchslose Speckschweine mit hohem Fettansatz. Die Sauen haben trotz relativ kleiner Würfe sehr gute Muttereigenschaften.
Besonders gut ist die Qualität des Fleisches bei der Herstellung von Dauerwaren. Der Genießer sollte sich vom hohen Fettanteil des Wollschweinfleisches nicht abschrecken lassen. Es ist Grundlage für das unvergleichliche Aroma und hat einen hohen Anteil an den ernährungsphysiologisch wichtigen Omega-3-Fettsäuren.
Galloways stammen aus dem Südwesten Schottlands und gelten als eine der ältesten Rinderrassen der britischen Inseln. Ihren Namen erhielten sie von der Region Galloway, einem ehemals dort gelegenen Fürstentum. Aufgrund ihrer Widerstandsfähigkeit – sie widerstehen Sturm und Regen genauso gut wie Hitze und Dauerfrost – sind die Galloways mittlerweile auf der ganzen Welt zu finden.
Sie eignen sich hervorragend für die Mutterkuhhaltung in ganzjähriger Freilandhaltung. Hervorzuheben ist der ausgeprägte Mutterinstinkt der Kühe und ihre Friedfertigkeit gegenüber Menschen, was auch für Bullen gilt.